Grundwissen über Domainwert

Was sind „gute“ und/oder „wertvolle“ Domains?
Diese Frage ist nicht zu beantworten! Der Traum eine Domain für 3,48€/Jahr zu registrieren und schnellstmöglich für einen sechs- oder sogar siebenstelligen Betrag zu verkaufen ist legitim, kommt aber dem Traum eines Lottogewinns fast gleich. Es gibt aber Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass man für eine Domain einen – oder besser mehrere – Kaufinteressenten bekommt. Diese Faktoren sind nachfolgend erläutert:

a. Wie stark ist das Keyword?
Ein Hauptkriterium für die Wertermittlung einer Domain ist das Suchvolumen für das Keyword in Suchmaschinen. Dieses kann mittels Keyword-Tool ermittelt werden. Das wohl wichtigste ist das Google Keyword Tool. Hier wird nicht die Anzahl der Suchergebnisse angegeben, sodern die Anzahl der monatlichen Suchen für ein bestimmtes Keyword. Je häufiger ein bestimmter Begriff gesucht wird, desto interessanter ist dieser Begriff als Domain. Enscheidend ist, dass die Einstellung „Exakt“ im Keyword-Tool eingegeben wird!

b. Generische Begriffe oder Fantasienamen als Domain?
Bei der Wahl einer Domain läuft man leicht zur Marketinghochform auf. Mit originellem Wortwitz und wagemutiger Wortwahl- und kombination erhält man die klangvollsten Fantasiewörter, auf die der Schöpfer des Fantasiewortes in der Regel sehr stolz ist und die er für unsagbar wertvoll hält, da sie so einzigartig ist. Dies ist aber leider ein Trugschluß, da Fantasienamen grundsätzlich austauschbar sind und vom normalen Internetnutzer nie in Suchmaschinen gesucht oder über den Browser als Direkteingabe genutzt werden.

Bei generischen Begriffen (gegenständliche Begriffe) ist die Wertigkeit generell höher. Domains mit generischen Begriffen werden über Suchmaschinen häufiger gesucht oder häufig auch direkt in Browser eingegeben. Somit haben Domains mit generischen Begriffen meistens mehr Traffic (Besucher) und sind damit wertvoller. Sollten diese Begriffe dann noch einen starken Bezug zum Internet haben, dann ist der Wert abermals höher anzusehen. Grob gesagt ist der Begriff „Notebook“ (generisch mit Internetbezug) wertvoller als „Mehl“ (generisch aber keinen Bezug zum Internet); „Mehl“ ist aber allemal wertvoller als „Topbuisness-homepage24-web“.

Natürlich kann man auch Domains mit Fantasienamen verkaufen. Es Bedarf aber einer Menge Geduld, viel Werbung um Kaufinteressenten und starke Überzeugungskraft, dass diese Domain dem Kaufinteressenten auch wirklich nützlich ist.

c. Wie stark sind die Alternativen?
Wenn ein Keyword bei vielen alternativen TLD noch frei ist, ist dies ein Indiz dafür, dass dieses Keyword nicht so gefragt ist und somit zur Zeit keinen großen Wert hat. Man sollte dieses Bewertungskriterium auch auf alternative Keywords (z.B. Einzahl, Mehrzahl, alternative Wörter, etc.) hin untersuchen. Dabei erhält man unter Umständen auch Hiweise auf die Wertigkeit des Keywords.

d. Mit oder ohne Bindestriche?
Generell sollte man auf Bindestriche verzichten. Nur selten nützt ein Bindestrich dahingehend, dass die Domain besser oder strukturierter aussieht. Oder aber der Begriff ist in der gängigen Schreibweise auch mit Bindestrich versehen. Erfahrungsgemäß sind englischsprachige Domains mit Bindesstrich sehr schwer zu verkaufen, da englischsprachige Internetnutzer diese Schreibweise kaum gebrauchen.

e. Mit oder ohne Umlaute?
Hier gibt es unterschiedliche Meinungen. Die einen meinen, dass „ü“, „ä“ und „ö“ im deutschen Sprachraum im Internet immer mehr Einzug erhalten, andere meinen dass die Internetnutzer immer häufiger die alternativen Schreibweisen „ue“, „ae“ und „oe“ nutzen. Hinzu kommt, dass es weiterhin zu technischen Problemen bei Domains mit Umlauten kommen kann und auch noch kein Mailservice (Internetadresse) mit Umlauten möglich ist. Sollte man sich für einen entsprechenden Bergiff entscheiden macht es daher Sinn, beide Varianten als Paket zu registrieren und auch als Paket zum Verkauf anzubieten.

f. Mit oder ohne Ziffer?
Domains mit Ziffern kann man eher unter der Kategorie „Fantasienamen“ als schwerer verkäuflich ansehen. Die vor Jahren in Mode gekommene Endung mit der „24“ (sie sollte „24 Stunden geöffntet“ symbolisieren) ist nicht mehr so stark nachgefragt. Allenfalls im Zusammenhang mit starken generischen Begriffen ist sie beliebt. Auch die ursprünglich orignelle Nutzung von Ziffern als gleichklingende Wortteile wie etwa „2 als to oder too“, „4 als for“ oder „8 für die Wortendung ate, wie etwa Communic8“ haben mittlerweile ihren Reiz verloren.

g. Welche TLD?
Die häufigsten und in der Regel auch wertvollsten TLD im deutschsprachigen Raum sind „.de“ und „.com“, gefolgt von „.org“ und „.net“. Begriffe mit starkem Bezug zu Österreich oder der Schweiz sind sicherlich auch mit den TLD „.at“, bzw. „.ch“ sinnvoll. Starke generische Begriffe sind auch unter anderen TLD sinnvoll, vor allem, wenn diese Begriffe in vielen Ländern bekannt sind, wie z.B. „Hotel“ oder „Golf“. Sollte der Begriff einen logischen oder optischen Zusammenhang zur TLD haben ist dies sicherlich auch nicht schlecht (z.B. ein fernsehbezogener Begriff mit der TLD „.tv“ oder eine englischspachige Aufforderung mit der TLD „.me“); hier geht es aber wieder in die Kategorie der eher schwerverkäuflichen Domains mit Fantasienamen über. Viele TLD gewinnen langsam an Bedeutung, wie z.B. „.eu“ für Europa und können sicherlich mittel- oder langfristig lukrative Verkäufe generieren. Hier ist also Risikobereitschaft, Gedult und Investitionsbereitschaft gefragt.

Wenn man nun eine Domain registriert, die sich an den Punkten a bis g orientiert, hat man wahrscheinlich eine Domain, die man als gut bewerten kann. Eine Garantie, dass man sie zu einem drei-, vier- oder gar fünfstelligen Betrag verkaufen kann, hat man aber auch dann nicht! Umgekehrt kann man mit einer Domain wie myreise-glück37.sh (bitte nicht wirklich registrieren!) Glück haben und zwei Kaufinteressenten überreden, die den Wert in die Höhe treiben. Alles ist möglich, ein Lottogewinn aber auch!

 

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